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Der E-Commerce-Sektor wächst rasant, und viele Unternehmen stehen vor der Frage, welche Plattform die beste Wahl für ihren Online-Shop ist. Zwei der bekanntesten Lösungen auf dem Markt sind Shopware und Shopify. Beide haben ihre eigenen Stärken und Schwächen. In diesem Artikel beleuchten wir die Unterschiede zwischen diesen beiden Systemen und geben dir eine fundierte Entscheidungsgrundlage für dein E-Commerce-Business.
Bedeutung eines Shopsystems
Ein Shopsystem unterstützt dich maßgeblich beim Aufbau und Betrieb eines Online-Shops. Anstatt alles von Grund auf neu zu entwickeln, stellen Systeme wie Shopware und Shopify die benötigten Werkzeuge und Funktionen zur Verfügung. Damit sparst du Zeit und Geld, und auch ohne tiefgehende Programmierkenntnisse kannst du schnell einen professionellen Shop aufsetzen. Ein Shopsystem ist für Online-Shops das, was ein CMS wie WordPress für Websites ist: essenziell und hilfreich.
Shopify – Der umfassende Baukasten
Shopify wurde 2006 vom deutschen Entwickler Tobias Lütke in Kanada gegründet und hat sich seitdem zu einer der führenden E-Commerce Plattformen weltweit entwickelt. Über 1,7 Millionen Shops nutzen Shopify, was die Benutzerfreundlichkeit und Skalierbarkeit der Plattform unterstreicht. Shopify ist besonders für B2C-Geschäfte geeignet und bietet zahlreiche Plugins und Themes, die individuell angepasst werden können.
Vorteile von Shopify
- Benutzerfreundlichkeit: Der intuitive Drag-and-drop-Editor ermöglicht es auch Anfängern, ansprechende Online-Shops zu erstellen.
- Vielfalt an Erweiterungen: Eine breite Palette an Plugins und Themes steht zur Verfügung, um den Shop nach eigenen Vorstellungen zu gestalten.
- Skalierbarkeit: Shopify eignet sich für Unternehmen jeder Größe, von kleinen Start-ups bis hin zu großen Konzernen.
Nachteile von Shopify
- Geschlossene Architektur: Die eingeschränkten Anpassungsmöglichkeiten durch die geschlossene Code-Basis können für manche Nutzer ein Hindernis darstellen.
- Transaktionsgebühren: Zusätzliche Kosten entstehen durch Transaktionsgebühren, die je nach gewähltem Plan variieren.
Shopware – Das Open-Source-System
Shopware, ein deutsches Unternehmen, bietet seit 2004 eine Open-Source-Lösung für E-Commerce an. Besonders in Europa hat sich Shopware etabliert und eignet sich sowohl für B2C- als auch für B2B-Geschäfte. Die Open-Source-Natur von Shopware ermöglicht umfassende Anpassungen und Erweiterungen, was besonders für technisch versierte Nutzer von Vorteil ist.
Vorteile von Shopware
- Open Source: Der offene Quellcode bietet maximale Flexibilität bei der Anpassung des Shops.
- B2B-Funktionalitäten: Spezielle Funktionen unterstützen komplexe Geschäftsprozesse im B2B-Bereich.
- Starke Community: Eine aktive Entwickler-Community sorgt für kontinuierliche Weiterentwicklung und Support.
Nachteile von Shopware
- Komplexität: Die hohe Flexibilität kann zu einer höheren Komplexität führen, die technisches Know-how erfordert.
- Kosten: Neben der kostenlosen Community Edition gibt es kostenpflichtige Versionen, die je nach Bedarf teuer werden können.
Vergleich der Systeme
Kosten
Shopify bietet drei Hauptpläne an: Basic für 27 € pro Monat, Shopify für 79 € pro Monat und Advanced für 289 € pro Monat. Zusätzlich gibt es Shopify Starter für 5 € monatlich und Shopify Plus für Großunternehmen ab 2000 € monatlich.
Shopware hingegen bietet die kostenlose Community Edition, die Professional Edition für 199 € pro Monat (oder einmalig 2495 €) und die Enterprise Edition ab 2495 € monatlich (oder einmalig 39.995 €) an. Die Kosten für Shopware können durch Umsatzbeteiligungen und zusätzliche Subscriptions weiter ansteigen.
Plugins und Themes
Beide Systeme bieten umfangreiche Bibliotheken mit Plugins und Themes an. Während Shopify in der Regel günstigere Erweiterungen bietet, können die Preise für Shopware-Plugins höher ausfallen. Es lohnt sich, vorab zu prüfen, welche Erweiterungen benötigt werden und welche Plattform diese günstiger bereitstellt.
Weiterentwicklung
Ein wesentlicher Unterschied besteht in der Anpassbarkeit. Shopify ist ein geschlossener Baukasten, der kaum Möglichkeiten zur individuellen Erweiterung bietet. Shopware hingegen ist als Open-Source-Lösung maximal flexibel und kann durch eigene Entwicklungen erweitert werden.
Architektur
Beide Systeme verfolgen den „headless“-Ansatz, bei dem das Backend unabhängig vom Frontend arbeitet. Dies ermöglicht die Anbindung verschiedener Frontends wie Online-Shops, Apps oder Marktplätzen. Shopware hat diesen Ansatz erst mit der Version 6 eingeführt und musste anfängliche Schwierigkeiten überwinden, während Shopify hier durch langjährige Erfahrung Vorteile hat.
DSGVO-Konformität
Da Shopware ein deutsches Unternehmen ist, entspricht es von Haus aus der DSGVO. Shopify hingegen orientiert sich an kanadischem Recht und erfordert zusätzliche Maßnahmen zur DSGVO-Konformität, was möglicherweise eine Rechtsberatung notwendig macht.
Support
Shopify bietet umfangreichen Support über Live-Chat, FAQ und E-Mail, unabhängig vom abonnierten Plan. Shopware hingegen bietet Support hauptsächlich für kostenpflichtige Editionen und Subscriptions. Community-Edition-Nutzer sind auf das Forum angewiesen, in dem auch Mitarbeiter gelegentlich antworten.
Wann macht welches System Sinn?
- Komplexe Individuallösungen: Wenn dein Shop maßgeschneiderte Lösungen benötigt, ist Shopware die bessere Wahl. Die Open-Source-Natur ermöglicht tiefgehende Anpassungen, die mit Shopify nicht möglich sind.
- Begrenztes Budget: Bei geringem Budget bietet Shopify mit dem Basic-Plan ein umfassendes Paket zu einem niedrigen Preis. Die Community Edition von Shopware mag kostenlos sein, doch zusätzliche Kosten für Self-Hosting und Support können sich summieren.
- Zusammenarbeit mit einer Agentur: Wenn du eine Agentur zur Unterstützung hinzuziehen möchtest, bietet Shopware die besseren Möglichkeiten, da die Plattform individuell erweiterbar ist.
- Rundum-Sorglos-Paket: Wenn du keine speziellen Anforderungen hast und möglichst wenig Aufwand betreiben möchtest, ist Shopify die bessere Wahl. Es bietet eine einfache Einrichtung und umfassenden Support ohne zusätzliche Kosten.
Mehr Informationen
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Bildnachweis: Carlos Muza – Unsplash